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Depression

SGAD - SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR ANGST & DEPRESSION

Über Depression

Die depressiven Erkrankungen gehören zu den weltweit schwerwiegendsten und bedeutendsten Krankheitsbildern. Sie betreffen in ihren unterschiedlichen Ausprägungsformen bis zu 20% der Bevölkerung. Das Denken, die Gefühle, der Körper, die sozialen Beziehungen, ja das ganze Leben sind beeinträchtigt. Trotz ihrer enormen Bedeutung wird die Depression häufig nicht erkannt oder aber nur unzureichend behandelt. Dies verursacht grosses Leid und Verlust an Lebensqualität für die Betroffenen und deren Angehörige. In den vergangenen Jahren ist zudem klar geworden, dass die Depression eine chronische Stressfolgeerkrankung ist, daher auch die Bezeichnung Stress-Depression. Sie ist ein Risikofaktor für das Auftreten anderer schwerwiegender Volkskrankheiten, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Osteoporose und Diabetes. Eine unbehandelte Depression kann die Lebenserwartung verkürzen.

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Die Depression ist eine schwere, aber heilbare Erkrankung. Sie ist keine normale Traurigkeit, kein Versagen, keine Willensschwäche! Die Fortschritte der vergangenen Jahre ergeben ein neues und umfassenderes Bild der Behandlungsmöglichkeiten der Depression.

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Wichtig ist die nachhaltige, wissenschaftlich fundierte und spezialisierte psychotherapeutische und medikamentöse Therapie der Depression, die zur Komplettheilung führt. Denn Patienten mit Restsymptomen erleiden zu 80% einen Rückfall. Bei dieser Erhaltungstherapie zur Vorbeugung von Rückfällen werden die Patienten nach Rückbildung der Krankheitssymptome mindestens sechs Monate begleitet. Je häufiger depressive Phasen in der Vorgeschichte aufgetreten sind und je schwerer sie waren, desto zwingender ist eine Langzeittherapie, das heisst die therapeutische Begleitung des Patienten über die Zeit der Erhaltungstherapie hinaus.

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Die Informationen dieser Website wurden auf dem aktuellen Stand der Forschung durch mich zusammengestellt und sollen helfen, die Krankheit Depression besser zu verstehen. Sie richten sich gleichermassen an Betroffene, deren Angehörige und Freunde sowie alle Interessierten. Der kurze Ratgeber kann keinesfalls die individuelle ärztliche Beratung und Diagnostik ersetzen, sondern möchte Anregungen für das vertiefende Gespräch bieten.

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Eine ausführliche Broschüre („Depression – Wie entsteht sie? Wie wird sie behandelt? Was ist der Zusammenhang mit Stress?“), (copyright Lundbeck AG Schweiz), aus der die Informationen dieser Website stammen, kann über www.depression.ch gratis angefordert werden.

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Prof. Dr. med. Martin E.  Keck
Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie
Facharzt FMH für Neurologie
Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie (Bayern)

 

Symptome

Eine depressive Episode kann im Rahmen einer sogenannten uni- oder bipolaren Erkrankung auftreten. Treten nur depressive Episoden auf, so spricht man von einer unipolaren Depression. Wenige Patienten erleiden jedoch nicht nur depressive, sondern zeitversetzt auch manische Episoden.

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Manische Episoden sind gekennzeichnet durch einen unbändigen Tatendrang, eine meist stark gehobene Stimmung, ein fehlendes Schlafbedürfnis, Grössenideen, häufig auch durch Kaufrausch. In diesen Fällen spricht man von einer bipolaren affektiven Erkrankung. Eine Depression kann vielfältige Symptome aufweisen und unterschiedlichen Schweregrads sein. Die typischen Beschwerden zeigen eine beträchtliche, individuelle Variation. Nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10) (vgl. nachfolgende Aufzählung) ist eine depressive Episode durch eine über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen anhaltende traurige Verstimmung gekennzeichnet. Damit geht ein Verlust von Freudfähigkeit, Antrieb und Interesse sowie von Konzentrations- und allgemeiner Leistungsfähigkeit einher. Daneben treten charakteristische körperlich-vegetative Symptome auf, wie z.B.  Schlafstörungen, Appetit- und Gewichtsverlust sowie auch eine gedankliche Einengung auf die als ausweglos empfundene Situation. Dies kann bis hin zum Auftreten von Todesgedanken und konkreten Suizidabsichten führen. Das Denken ist verlangsamt und dreht sich meistens um ein einziges Thema, in der Regel darum, wie schlecht es geht, wie aussichtslos die jetzige Situation ist und wie hoffnungslos die Zukunft erscheint.

 

Kriterien der Depression der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10)

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  • Gedrückte Stimmung

  • Interesseverlust und/oder Freudlosigkeit, auch bei sonst schönen Ereignissen

  • Verminderter Antrieb, Schwunglosigkeit, erhöhte Ermüdbarkeit, Erschöpfung (Burn-out)

  • Angst, innere Unruhe

  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit

  • Fehlendes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, Gefühle von Wertlosigkeit

  • Starke Unsicherheit beim Treffen von Entscheidungen

  • Gedankenkreisen, Neigung zum Grübeln

  • Negative Zukunftsperspektiven, Hoffnungslosigkeit, Pessimismus

 

Behandlung

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